
Der Aufbau eines Businessplans.
Hier finden Sie alle relevanten Themen, die ein Businessplan enthalten muss.
1. Idee und Kunden
Beschreiben Sie Ihre Geschäftsidee so detailliert wie möglich und erläutern Sie Dienstleistungs- und Produktangebot. Treffen Sie hierbei klare Aussagen, die auch fachfremde Personen verstehen. Nehmen Sie Bezug auf:
- Ihre Zielgruppe und deren Merkmale
- Zusatznutzen Ihres Produktes, auch gegenüber den Produkten des Wettbewerbs
- Geschätztes Nachfragevolumen
2. Markt und Wettbewerb
Vermitteln Sie dem Leser zunächst ein Bild vom Umfeld, Markt und Wettbewerb Ihrer Idee. Dann schreiben Sie sowohl eine Markt- als auch eine Wettbewerbsanalyse, um die Stärken und Schwächen der verschiedenen Anspruchsgruppen zu identifizieren. Folgende Aspekte sollten Sie berücksichtigen:
- Marktgröße
- Marktwachstum und Marktdynamik
- Marktpotenzial
- Verhandlungsmacht der Kunden
- Verhandlungsmacht der Lieferanten
- Ersatzprodukte im Markt und Wettbewerb
- Neue Mitbewerber und Markteintrittsbarrieren
- Mitbewerber im Markt
3. Unternehmensziele
Um Ihre Unternehmensziele zu definieren, arbeiten Sie sich von einem übergeordneten Ziel bis zu den kleinen Meilensteinen vor.
Vision
Der ideale Zustand Ihres Unternehmens in ferner Zukunft (10 bis 25 Jahre) in einem Satz formuliert. Dient der Identifikation Ihrer Mitarbeiter mit dem Unternehmen.
Mission:
Leitet sich von der Vision ab und beschreibt den Zweck, den das Unternehmen erfüllen soll. Was soll das Unternehmen für den Kunden leisten?
Kurz-, mittel- und langfristige Unternehmensziele:
Legen Sie Ihre Unternehmensziele für die nächsten 12 Monate, 3 bis 5 Jahre und 10 Jahre fest. Dabei sollten Ihre Ziele SMART sein und sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte enthalten:
- Specific (klar definiert)
- Measurable (messbar)
- Achievable (realistisch)
- Relevant (wichtig)
- Timeframe (mit Zeitvorgabe)
Meilensteine:
Ihre Ziele lassen sich quartalsweise herunter brechen und eignen sich gut zur eigenen Kontrolle der Zielvorgaben.
4. Unternehmensstrategie
Beantworten Sie die Frage, wie Sie die Unternehmensziele erreichen möchten. Ausgehend vom Kundennutzen Ihres Produktes und der Positionierung Ihres Unternehmens im Gegensatz zu Wettbewerbern kommen drei Unternehmensstrategien in Frage:
- Kostenführerschaft
- Differenzierung
- Nischenstrategie
5. Marketing
Legen Sie die konkreten Maßnahmen fest, mit denen Sie die Unternehmensstrategie umsetzen möchten. Dabei halten Sie sich an die 4 P’s des Marketingmixes:
Product (Produktpolitik)
Finden Sie das richtige Angebot für Ihre Kunden
- Überzeugendes Produkt
- Kundennutzen
- Mehrwert
Price (Preispolitik)
Bieten Sie es zu angemessenen Konditionen an
- Preis
- Rabatte
- Finanzierungsmöglichkeiten
- Zahlungs- und Lieferbedingungen
Place (Distributionspolitik)
Nutzen Sie die richtigen Vertriebskanäle
- Direkter Vertriebsweg (Ladenverkauf, Marktstand, Onlineshop, Versandhandel, Haustürgeschäft, Fabrikverkauf)
- Indirekter Vertriebsweg (über Großhandel, Einzelhandel, Fachgeschäfte, Handelsvertreter, Online-Marktplätze)
Promotion (Kommunikationspolitik)
Lassen Sie Ihre Kunden von Ihrem Angebot und dessen Mehrwert wissen
- Werbung (Online und Offline)
- Verkaufsförderung
- Persönlicher Verkauf
- Messen und Veranstaltungen
- Sponsoring
- Öffentlichkeitsarbeit
6. Recht und Steuern
Entscheiden Sie, welche Rechtsform Ihr Unternehmen haben soll. Begründen Sie Ihre Entscheidung und gehen Sie auf Voraussetzungen und Folgen ein. Wichtige Aspekte sind hierbei:
- Benötigte Genehmigungen
- Art und Zusammensetzung der Rechtsform
- Mögliche Namen für Ihr Unternehmen
- Anfallende Steuern
7. Betriebliche Organisation
Erläutern Sie geplante Abläufe und Strukturen innerhalb Ihres Unternehmens. Wählen Sie aus den folgenden Punkten jene aus, die für Ihr Unternehmen wichtig sind.
Schutzrechte
- Besonders relevant bei innovativen Kerntechnologien
- Was soll wie geschützt werden?
- Stand der Eintragung
Standorte
- Relevant für Ladengeschäfte, Produktionsstätten, etc.
- Versorgungswege
- Einzugsgebiet
Management
- Hintergrund und Fähigkeiten der Gesellschafter und Geschäftsführung
- Wer übernimmt welche Aufgabe?
Personal und Personalplanung
- Anzahl und Fähigkeiten des geplanten Personals
Unternehmensstruktur und Organisation
- Organigramm oder ähnlich transparente Darstellung
Betriebliche Leistungserstellung
- Einkauf
- Produktion
- Vertrieb
Wertschöpfungskette
- Betrachten Sie Ihre Branche. Wo stehen Sie in der Wertschöpfungskette?
Zeitplan
- Planung bis zum Start der Geschäftstätigkeit
- Was ist wann noch zu erledigen?
8. Gründer(team)
Beschreiben Sie das Gründerteam im Detail
- Wer gehört dazu?
- Wer hat welche Position?
- Kompetenzen und Fähigkeiten der Beteiligten
- Ergänzen sich die Qualifikationen?
- Passt das Team menschlich zusammen?
- Sind Sie der Aufgabe gewachsen?
- Berufserfahrung der Beteiligten
- Konkrete Aufgabenverteilung
- Lebensläufe im Anhang
9. Finanzplan
Kalkulieren Sie zunächst die Unternehmensentwicklung und zeigen Sie im Anschluss die erforderlichen Pläne für die ersten drei Jahre.
Unternehmensentwicklung:
Gründungskosten
Ausgaben rund um die Gründung
- Welche Kosten fallen vor der Gründung an?
Investitionen
Ausgaben unmittelbar nach der Gründung
- Immobilien
- Maschinen
- Fahrzeuge
- Geschäftsausstattung
- Sachanlagen
- Kauf/Beteiligung an Firmen
- Markterschließung
- Material
- Waren
- allgemeine Anlaufkosten
- Vorfinanzierungskosten für Aufträge
Laufende Kosten
Ausgaben nach der Gründung
- Miete und Nebenkosten
- Löhne, auch Unternehmerlohn
- Private Ausgaben
- Am Anfang häufig höhere Ausgaben als Einnahmen
- Liquidität im Auge behalten
Übersicht der Sicherheiten
- erforderliche Kreditsicherheiten
- betriebliche und private Sicherheiten
- Bürgschaften
Erforderliche Pläne:
Kapitalbedarf
Gegenüberstellung der Ausgaben und Einnahmen
- Puffer für Eventualitäten einplanen
- Übersicht über jährlichen Zins- und Tilgungsverlauf
Finanzierung
Aufzeigen, wie Kapitalbedarf gedeckt wird
- Eigene Mittel (mind. 15%)
- Zusätzliches Eigenkapital
- Fremdkapital
Rentabilität
Dreijährige Planvorschau der Rendite
- Umsätze minus aller Kosten
- Steuern und Unternehmerlohn nicht vergessen
Liquidität
Darstellung monatlicher Zahlungsflüsse
- der wichtigste Plan, da Zahlungsunfähigkeit bereits im Voraus ermittelt werden kann
Existenzfähigkeit
Gegenüberstellung privater und gewerblicher Einnahmen und Ausgaben
- Kann der Lebensunterhalt gedeckt werden?
Anlagen:
- Einkommensteuerbescheide der letzten 3 Jahre
- Vertragsentwürfe (Mietvertrag / Kooperationsvertrag / Kaufvertrag)
- Zeugnisse
- Versicherungspolicen (bestehende Lebensversicherungen etc.)
- Falls Immobilien als Sicherheiten gestellt wurden: Grundbuchauszug, Wertgutachten, ggf. Aufstellung der Mieteinnahmen, Kreditvertrag, Restbetrag
- Bei Betriebsübernahmen: Imagebroschüren, Unternehmensflyer, Produktinformationen, Handelsregisterauszüge, Gesellschaftsverträge, aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung / Summen- und Saldenliste, Bilanzen der letzten 3 Jahre, Anlagenspiegel, Unternehmenswertberechnung, Gutachten, Patente
10. SWOT-Analyse
Analysieren Sie das Gesamtvorhaben.
Konkurrenzanalyse
- Wo liegen Ihre Stärken (Strenght) und Schwächen (Weaknesses) im Gegensatz zum Wettbewerb?
Trendanalyse
- Nennen Sie 10-12 der wichtigsten Zukunftstrends Ihrer Branche
- Allgemeine Trends
- Marktinterne Trends
- Entwicklung der Konkurrenz
Gegenüberstellung
- Trends den Stärken und Schwächen zuordnen. Was kann als Chance (Opportunities) genutzt oder als Risiko (Strenght) eingestuft werden?
Maßnahmen definieren
- 3–4 Maßnahmen um Chancen zu nutzen
- 3–4 Maßnahmen um auf Risiken zu reagieren
11. Zusammenfassung
Schreiben Sie eine Zusammenfassung Ihres Businessplans und positionieren Sie sie ganz an den Anfang. Es handelt sich um die Visitenkarte Ihres Geschäftskonzeptes.
- 1–2 Seiten
- Themen: Produkt oder Dienstleistung, Markt, Ziele und Strategien, Finanzen, Management
- Klar und leicht verständlich geschrieben
- Realistische Einschätzungen
- Mit positivem Ausblick enden
- Soll Appetit auf mehr machen